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APPLE STATEMENT 04 März 2024

Der App Store, Spotify und der wachsende digitale Musikmarkt in Europa

CUPERTINO, KALIFORNIEN Die Europäische Kommission hat heute eine Entscheidung bekannt gegeben, in der sie feststellt, dass der App Store ein Wettbewerbshindernis für den digitalen Musikmarkt darstelle. Die Entscheidung ist getroffen worden, obwohl die Kommission keine stichhaltigen Beweise für eine Schädigung der Verbraucher:innen finden konnte, und sie ignoriert die Wirklichkeit eines florierenden, wettbewerbsfähigen und schnell wachsenden Marktes.
Der Hauptbefürworter dieser Entscheidung — und grösster Nutzniesser:in — ist Spotify, ein Unternehmen mit Sitz in Stockholm, Schweden. Spotify betreibt die weltweit grösste Musikstreaming-App und hat sich im Rahmen dieser Untersuchung mehr als 65 Mal mit der Europäischen Kommission getroffen.
Heute hat Spotify einen Anteil von 56 Prozent am europäischen Musikstreaming-Markt — mehr als doppelt so viel wie der:die nächste:r Wettbewerber:in — und bezahlt Apple nichts für die Leistungen, die das Unternehmen zu einer der bekanntesten Marken der Welt gemacht haben. Ein grosser Teil dieses Erfolgs ist dem App Store zu verdanken, und all den Tools und Technologien, die Spotify nutzt, um seine App zu entwickeln, zu aktualisieren und mit Apple Nutzer:innen auf der ganzen Welt zu teilen.
Wir sind stolz darauf, eine wichtige Unterstützerrolle für den Erfolg Spotifys zu spielen — so wie wir es seit den Anfängen des App Store für Entwickler:innen aller Größen getan haben.

Die App Store-Reise

Seit dem Start des App Store vor mehr als 15 Jahren verfolgt Apple zwei einfache Ziele: einen sicheren und vertrauenswürdigen Marktplatz für unsere Nutzer:innen zu schaffen und Entwickler:innen eine aussergewöhnliche Geschäftsmöglichkeit zu bieten. Dieser Ansatz mag sehr einfach erscheinen, aber die dadurch entstandene App Economy hat zu einer der steilsten Wachstumskurven in der Geschichte der Technologie beigetragen.
Heute konkurrieren Entwickler:innen im App Store unter gleichen Bedingungen. Apps werden nach umfassenden Richtlinien geprüft, was dem Schutz der Nutzer:innen dient. Die Einhaltung dieser Richtlinien ermöglicht es Entwickler:innen jeder Grösse, weltweit mehr als eine Milliarde Geräte zu erreichen.
Im Laufe der Zeit hat der App Store Entwickler:innen noch mehr Möglichkeiten geboten. Die überwiegende Mehrheit der Entwickler:innen — etwa 86 Prozent — bezahlt dabei nie eine Provision an Apple.
Heute gibt es nur zwei Fälle, in denen Entwickler:innen im App Store eine Provision an Apple zahlen. Wenn Anwender:innen eine kostenpflichtige App aus dem App Store oder digitale In-App-Waren bzw. In-App-Services kaufen, wie beispielsweise ein Abonnement oder eine Erweiterung in einem Spiel.
Wenn Entwickler:innen physische Waren verkaufen, Werbung in der App platzieren oder eine App einfach kostenlos zur Verfügung stellen, bezahlen sie nichts an Apple. Das Gleiche gilt, wenn Entwickler:innen ein Abonnement über das Internet verkaufen, das Anwender:innen erwerben können, bevor sie es in einer App auf ihrem Gerät nutzen. Entwickler:innen von Musik-Apps können sogar Informationen über andere Angebote ausserhalb ihrer App zusammen mit einem Link einfügen, der Nutzer:innen zu einer Website führt, auf der sie ihr Konto erstellen und verwalten können.
Im Laufe der Zeit hat der App Store Entwickler:innen jeder Grösse geholfen, erfolgreiche Unternehmen aufzubauen und Menschen auf der ganzen Welt zu erreichen. Nur wenige Unternehmen verkörpern diese Geschichte besser als Spotify.

Spotifys dominanter Marktanteil

Spotify hat als kleines Start-up in Stockholm, Schweden, begonnen und hat sich zum grössten digitalen Musikunternehmen der Welt entwickelt. Der Marktanteil in Europa liegt bei über 50 Prozent, und auf iOS hat Spotify einen noch grösseren Anteil als auf Android.
Aber das ist nur ein Teil des Bildes, denn der digitale Musikmarkt in Europa ist geradezu explodiert. Die Unternehmen kämpfen um neue Kund:innen. Die Verbraucher:innen haben die Qual der Wahl. Im vergangenen Jahr hat es fast 160 Millionen Abonnent:innen gegeben — im Vergleich zu 25 Millionen im Jahr 2015 — eine atemberaubende Wachstumsrate von 27 Prozent pro Jahr.
Unternehmen wie Google, Amazon, Deezer, SoundCloud und Apple konkurrieren täglich um Kund:innen — und Spotify hat die Nase vorn.

Spotify bezahlt Apple nichts

Trotz dieses Erfolgs und der Rolle, die der App Store dabei spielt, bezahlt Spotify nichts an Apple. Das liegt daran, dass Spotify — wie viele Entwickler:innen im App Store — eine Entscheidung getroffen hat. Statt Abonnements in ihrer App zu verkaufen, verkaufen sie diese auf ihrer Website. Und für diese Käufe bekommt Apple keine Provision.
Insgesamt ist die Spotify-App mehr als 119 Milliarden Mal auf Apple-Geräte geladen, nochmals heruntergeladen oder aktualisiert worden. Sie ist im App Store in über 160 Ländern weltweit erhältlich. Und es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, wie Apple für Spotify einen Mehrwert schafft, ohne dass dem Unternehmen dadurch Kosten entstehen:
  • Unsere Technologie sorgt dafür, dass die Apps von Spotify reibungslos mit Siri, CarPlay, Apple Watch, AirPlay, Widgets und vielem mehr zusammenarbeiten.
  • Wie jede:r Entwickler:in kann auch Spotify auf die mehr als 250.000 APIs von Apple zugreifen und nutzt 60 unserer Frameworks, damit sich seine Apps mit Bluetooth verbinden, Benachrichtigungen senden, Audio im Hintergrund auf den Geräten der Anwender:innen abspielen und vieles mehr.
  • Spotify hat unser Beta Testing-Tool ‚TestFlight‘ für fast 500 Versionen seiner App verwendet, um mit neuen Funktionen und Möglichkeiten zu experimentieren.
  • Unser App Review-Team hat 421 Versionen der Spotify-App geprüft und genehmigt — in der Regel noch am selben Tag — und die Überprüfung auf Wunsch von Spotify oftmals beschleunigt.
Für Apple bedeutet die Entwicklung der Tools, der Technologie und des Marktplatzes, die Spotify täglich nutzt, kontinuierliche Aufwendungen und hohe Investitionen. Wir haben unsere Ingenieur:innen sogar nach Stockholm geflogen, um die Teams von Spotify persönlich vor Ort zu unterstützen. Das Ergebnis: Wenn man die Spotify-App öffnet, auf dem Weg zur Arbeit Musik hört oder Siri bittet, einen Song aus der Mediathek abzuspielen, funktioniert einfach alles. Und noch einmal: Spotify bezahlt nichts an Apple.
Wenn es darum geht, Geschäfte zu machen, wird man sich nicht immer darüber einig sein, was das beste Angebot ist. Aber besser als kostenlos, ist schwer zu machen.

Spotify will mehr

Doch kostenlos ist Spotify nicht genug. Das Unternehmen will auch die Richtlinien des App Stores neu schreiben — und zwar so, dass es noch mehr Vorteile hat.
Wie viele andere Unternehmen nutzt Spotify E-Mails, soziale Medien, Textnachrichten, Webanzeigen und viele andere Möglichkeiten, um potenzielle Kund:innen zu erreichen. Im Rahmen der Reader Rule des App Store kann Spotify in seiner App auch einen Link zu einer Website einfügen, auf der Anwender:innen ein Konto erstellen oder verwalten können.
Wir haben die Reader Rule vor einigen Jahren als Reaktion auf Feedback von Entwickler:innen wie Spotify eingeführt. Und viele Reader Apps nutzen diese Option, um Nutzer:innen mit einer Website zu verbinden — von E-Readern bis hin zu Videostreaming-Services. Spotify könnte das auch — hat sich aber dagegen entschieden.
Stattdessen will Spotify die Richtlinien zu seinen Gunsten biegen, indem es Abonnementgebühren in seine App integriert, ohne das In-App-Kaufsystem des App Store zu nutzen. Spotify will die Werkzeuge und Technologien von Apple nutzen, über den App Store vertreiben und von dem Vertrauen profitieren, das wir bei Anwender:innen aufgebaut haben — ohne Apple dafür etwas zu bezahlen.
Kurzum: Spotify will mehr.

Die Koordinierung von Spotify mit der Europäischen Kommission

Im Jahr 2015 hat Spotify begonnen mit der Europäischen Kommission an einer Untersuchung zu arbeiten, die wenig Bezug zur Realität hatte. Das Unternehmen hat behauptet, der digitale Musikmarkt sei zum Erliegen gekommen und Apple behindere die Konkurrenz. Doch Spotify ist weiter gewachsen — und stellte, auch dank des App Store, alle anderen digitalen Musikunternehmen weltweit in den Schatten.
In den folgenden acht Jahren und mehr als 65 Treffen mit Spotify versuchte die Europäische Kommission, drei verschiedene Fälle zu konstruieren. Mit jeder Änderung schränkte sie den Umfang ihrer Forderungen ein — aber jede Theorie hatte einige Merkmale gemeinsam:
  • Keine Hinweise für eine Schädigung der Verbraucher:innen: Europäische Verbraucher:innen haben mehr Auswahl denn je auf einem exponentiell wachsenden digitalen Musikmarkt. In gerade einmal acht Jahren ist er von 25 Millionen Abonnent:innen auf fast 160 Millionen angewachsen — mit mehr als 300 Millionen aktiven Hörer:innen — und Spotify ist der grösste Gewinner.
  • Keine Hinweise auf wettbewerbswidriges Verhalten: Acht Jahre Ermittlungen haben keine stichhaltige Theorie hervorgebracht, die erklären könnte, wie Apple den Wettbewerb auf einem Markt behindert haben sollte, der so offensichtlich wächst.
Die Europäische Kommission erlässt diese Entscheidung kurz vor dem Inkrafttreten ihrer neuen Verordnung, dem Digital Markets Act (DMA). Apple muss sich in wenigen Tagen an den DMA halten, und unsere Pläne sehen vor, die beanstandeten Richtlinien zu ändern. Es ist klar, dass diese Entscheidung nicht auf geltendem Wettbewerbsrecht beruht. Es ist ein Versuch der Kommission, den DMA durchzusetzen, bevor der DMA zum Gesetz wird.
In Wirklichkeit haben europäische Verbraucher:innen mehr Auswahl als je zuvor. Ironischerweise zementiert die heutige Entscheidung im Namen des Wettbewerbs nur die marktbeherrschende Stellung eines erfolgreichen europäischen Unternehmens, das unangefochtener Marktführer auf dem digitalen Musikmarkt ist.

Was kommt als Nächstes?

Apple ist seit über 40 Jahren ein Teil Europas und unterstützt heute mehr als 2,5 Millionen Arbeitsplätze auf dem Kontinent. Wir haben dazu beigetragen, dass Märkte wachsen und Wettbewerb und Innovation auf Schritt und Tritt gefördert werden — und der App Store ist ein wichtiger Teil dieser Geschichte. Wir respektieren die Europäische Kommission, aber die Faktenlage stützt diese Entscheidung einfach nicht. Deshalb wird Apple Berufung einlegen.
Der digitale Musikmarkt ist ein grossartiges Beispiel dafür, wie die App Economy funktioniert. In den 15 Jahren, in denen es den App Store gibt, hat sich ein einfacher Satz — dafür gibt es eine App — als absolut richtig erwiesen. Und heute kann hinter jeder App ein äusserst erfolgreiches Unternehmen oder ein:e aufstrebende:r Unternehmer:in stehen, der:die einen Traum verfolgt
Jeden Tag arbeiten die Teams bei Apple daran, diesen Traum möglich zu machen. Wir tun das, indem wir den App Store zum sichersten Ort mit der besten Erfahrung für unsere Nutzer:innen machen. Wir tun das, indem wir Entwickler:innen die Möglichkeit geben, unglaubliche Apps zu entwickeln. Aber vor allem tun wir das, weil Apps die unglaubliche Fähigkeit haben, Innovationen voranzutreiben, Menschen stärker zu machen und ihr Leben zu bereichern.

Pressekontakte

Julius Kirchenbauer

Apple

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